Monika's BLOG

Rund um die Themen Selbstwert, Selbstfürsorge, Stressbewältigung und Achtsamkeit.

Ausbruch aus dem Hamsterrad

Ausbruch aus dem Hamsterrad
Veröffentlicht am 14. Mai 2021

Ausbruch aus dem Hamsterrad

Ich beobachte es immer wieder bzw. nehme dieses latente Gefühl wahr, dass jemand, insbesondere Frauen, sich „klein halten“ bzw. „so klein mit Hut fühlen“. Weil im Job wieder etwas geschehen ist und sie in ein bestimmtes Verhaltensmuster fallen. Sie machen sich Gedanken, wie sie aus dem Gedankenkarussel, dem sprichwörtlichen Hamsterrad, ausbrechen können. Und was passiert, wenn sie etwas verändern - sich verändern. Was für Konsequenzen eine Veränderung haben könnte.

Woher kommt das bloß?

Eine große Rolle spielen dabei sicherlich die Erziehung, Erfahrungen und inneren Antreiber, die bei jedem Menschen – mal mehr, mal weniger ausgeprägt – vorhanden sind.

Hinzu kommt, dass Stress und auch Druck von außen in der heutigen Zeit stetig zunehmen. Weniger Mitarbeiter, Kollegen - doch die Arbeit bleibt unverändert bestehen und wird auf weniger Menschen umgelegt. Hinzu kommen neue Projekte oder Aufgaben. Also wird nicht nur die bestehende Arbeit umgelegt, sondern weitere Aufgaben kommen hinzu. Fragt sich nur, wie der neue Arbeitsumfang in der gleichen Zeit geschafft werden kann.

Das ist nicht alles:

Als ob es damit nicht getan wäre, entsteht häufig auch eine Überforderung, weil die neuen Themen so umfangreich sind, dass sie nicht „mal eben so“ einfach umgesetzt und bewältigt werden können.

Damit meine ich nicht nur zeitlich, sondern auch vom Wissen und den Fähigkeiten her. Früher

  • war ein Kassenmitarbeiter in der Bank für die Kasse zuständig - heutzutage muss ein Bankmitarbeiter alles machen. Von der Kontoeröffnung über die (ok... nur noch selten vorhandene) Kasse bis hin zum Verkauf von Zusatzleistungen wie Wertpapiere oder Versicherungen.
  • war eine Krankenschwester für die Pflege zuständig. Heute wird das Pflegepersonal überfrachtet mit administrativen Aufgaben. Eine Krankenschwester hat mir einmal ihr Leid geklagt, dass sie die Hälfte (ja... die Hälfte!!!) ihrer Arbeitszeit mit Dokumentationen und Administration beschäftigt ist. Dabei hasst sie die Arbeit am Computer - wenn sie das gewollt hätte, hätte sie damals eine andere Ausbildung gemacht.
  • hat eine Auftragssachbearbeiterin sich um die Bearbeitung der Aufträge gekümmert - vom Angebot über die Auftragsabwicklung bis hin zur Abrechnung. Heutzutage müssen viele Auftragssachbearbeiter vertriebliche Aufgaben oder Projektaufgaben übernehmen, ohne Schulung oder Einführung. 

Die Liste liesse sich unendlich fortsetzen... Ich höre oft, dass sich jemand mit diesen ganzen Anforderungen überfordert fühlt. Nicht mehr weiss, wo ihm oder ihr der Kopf steht.

Hinzu kommen erlernte Verhaltensregeln wie z. B. 

  • Verscherze es dir nicht mit anderen.
  • Sei höflich und zuvorkommend.
  • Lass' niemand merken, wie es in dir aussieht.
  • "Ober" sticht "unter".

Auch das führt zu einer Überforderung des Organismus und führt dazu, dass die Gedanken immer wieder um eine Situation kreisen - weil die eigenen Gefühle und Bedürfnisse unterdrückt werden.

Überforderung

Wer sich überfordert fühlt, aus erlernten Verhaltensweisen nicht herauskommt, kommt ganz schnell in eine negative Gedankenspirale und das Gefühl, sich rechtfertigen zu müssen. Ganz nebenbei entstehen häufig auch noch zusätzliche Konflikte, die Kraft kosten, Zeit und Nerven rauben. Es wird vom "Hamsterrad" bzw. "Gedankenkarussel" gesprochen.

In dieses Hamsterrad gerätst du sehr schnell, insbesondere wenn ein bestimmter innerer Antreiber sehr ausgeprägt ist – schau‘ hier auch gern auf meinen letzten Blogartikel: „Den inneren Antreiber kennen, kann helfen, Stress zu verringern“.

Daraus auszubrechen ist nicht ganz einfach. Selbst wenn du bereit bist, etwas zu verändern – sind da immer noch die anderen. Wenn du – so wie ich selbst – keine 20 Jahre, sondern ein paar Jahre älter bist, hast du dir gewisse Gewohnheiten oder Verhaltensmuster angeeignet. Diese sind nicht falsch – waren sie doch einmal die beste Lösung für ein Problem oder ein Thema in der Vergangenheit. Doch es kann durchaus möglich sein, dass sie der aktuellen Situation nicht angemessen oder hilfreich sind.

Die gute Nachricht ist: Wenn davon ausgegangen werden kann, dass Verhalten oder Gewohnheiten erlernt sind – kann ein Verhalten auch wieder „verlernt“ oder „umgelernt“ werden.

Welche Folgen kann (m)eine Veränderung haben?

Dein Umfeld kannst du meistens nicht verändern – aber du selbst kannst etwas verändern. Bei dir. Es besteht die Möglichkeit, dass das bei deinem Umfeld nicht gerade auf Gegenliebe stößt.

Denn seien wir mal ehrlich: wie fändest du es, wenn deine Kollegin auf einmal nicht mehr freiwillig immer den Spätdienst übernehmen würde? Oder dir gar sagen würde, dass sie keine Zeit für deine Fragen hat und du selbst recherchieren sollst?

Häufig kommt von außen Unverständnis. Vielleicht fallen sogar Sätze wie

  • „Stell dich nicht so an/ nimm‘ das alles nicht so schwer – andere haben viel größere Probleme!“
  • „Es ist wie es ist. Sei froh, dass du überhaupt einen Job hast!“
  • „Lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach!“
  • „Du musst halt mal eine Faust in der Tasche machen! Das ist im Leben so.“

Es entsteht ganz schnell das Gefühl

„Ich kann eh‘ nichts ändern“

Hinter diesem Gefühl kann eine ganze Menge stecken:

Ängste, ganz besonders die Angst oder Sorge vor den Konsequenzen: Wie reagieren die anderen? Mache ich mich damit unbeliebt? Ich will das nicht ausprobieren und aushalten.

Erfahrungen: wenn ich mich nicht so verhalte wie erwartet, werde ich nicht mehr geliebt, angenommen oder akzeptiert. Das hat mir die Vergangenheit schon häufig genug gezeigt.

Erziehung: Sei brav und angepasst, dann passiert dir auch nichts. Das Leben ist nun einmal nicht gerecht – warum solltest du da andere Erfahrungen machen…

Ich möchte dir hier Mut machen! Natürlich ist es ein

Schritt aus der Komfortzone

heraus. Das ist nicht einfach und - ja, ich gebe es zu - auch unbequem. Doch nur wenn du bereit bist, einen Schritt aus deiner Komfortzone heraus zu wagen, kannst du in die Wachstumszone kommen.

Der Mensch ist nicht dafür geschaffen, auf der Stelle zu treten und tagein, tagaus immer die gleichen Dinge zu tun, sich nicht weiterzuentwickeln.

Übrigens Kinder sind da ganz groß drin: sie gehen ganz unbeschwert und unbelastet auf andere Menschen zu oder sagen einfach NEIN. Weil sie überhaupt kein Unrechtsbewusstsein haben, sondern ganz natürlich und unbefangen davon ausgehen, dass sie geliebt und angenommen werden so, wie sie sind.

Diese Unbeschwertheit geht uns im Laufe der Jahre verloren. Sie kann auch sicherlich nicht wieder komplett zurückgewonnen werden. Doch es ist möglich, sich zu verändern, „den Dreh“ zu bekommen.

Den Dreh' bekommen

Mein Herzensanliegen ist es, dass du „stark in eigener Sache“ werden kannst. Deswegen gebe ich dir ein paar Tipps, wie du „den Dreh“ bekommen kannst:

Die Macht der Gedanken. Diese kann regelrecht Berge versetzen!

Versuche einen Perspektivenwechsel: Ist ....… wirklich die einzige Betrachtungsweise – oder gibt es noch andere Blickwinkel? Hinterfrage:

  • Wer sagt das?
  • Stimmt das? Wo ist der Beweis?
  • Wer bewertet das eigentlich?
  • Wie wahrscheinlich ist es, dass das passiert?
  • Was wäre das Schlimmste, was passieren könnte – und was genau wäre daran so schlimm?
  • Was würdest du jemand raten, der in deiner Situation wäre?
  • Hast du bereits in der Vergangenheit eine ähnliche Situation gemeistert und wenn ja – wie?

Du hast jedes Recht darauf, etwas anders zu sehen als andere Menschen.

Sätze umformulieren 

– anstatt zu sagen „ich habe..“ den Satz umformulieren in „Da ist…“ oder „Im Moment ist da….“. Ich gebe dir ein paar Beispiele:

  • „ Ich habe Angst, vor Präsentationen“ – generalisiert, ich habe generell Angst davor. Ein Alternative: „Ich habe im Moment etwas Sorge, ob ich die Präsentation schaffe.“
  • „Ich kann das nicht, werde es nie können“ - oder anders: „Im Moment habe ich das Gefühl, ich kann das nicht schaffen“ oder „Da ist Sorge, dass ich das nicht schaffe.“

Durch die Ergänzung „im Moment“ ist der Satz eingeschränkt auf nur diesen Moment, das Gefühl kann sich ändern.

Rückfallprophylaxe

Doch was, wenn der Ansatz da ist – und du in dein altes Muster zurückfällst?

Das ist ganz normal und ein natürlicher Prozess. Es ist nicht schlimm, wenn das passiert. Du kannst in diesem Fall schauen, was der Auslöser war und überlegen, wie du künftig reagieren möchtest. Hier macht einfach Übung den Meister bzw. die Meisterin.

Ich verspreche grundsätzlich nichts, was ich nicht halten kann. Aber eine Sache kann ich dir versprechen: Wenn du an dir arbeitest und bereit für eine Veränderung aus der Komfortzone in Richtung Wachstumszone bist, wirst du immer früher merken, wenn etwas nicht passt – und kannst früher reagieren.

Dadurch kommst du immer seltener in die Situation zu denken „ich kann eh‘ nichts ändern“ bzw. das Gefühl der Hilflosigkeit oder Rechtfertigung. Und auch dein Umfeld wird sich verändern, wenn du selbst etwas veränderst. Es ist ein Prozess.

Fazit

Du darfst dich verändern. Das Verlassen der Komfortzone bedeutet Wachstum – nicht Überforderung.

Wirkungsvolle Methoden, wie du an deinen Gedanken, deiner inneren Haltung, dem sogenannten „Mind Set“ arbeiten kannst, sind unter anderem Achtsamkeitsübungen, aktive Entspannungsübungen und Meditation.

Natürlich kannst du dir auch professionelle Unterstützung suchen – die kognitive Verhaltenstherapie bietet hier viele Ansätze. Sprich‘ mich gern an und wir loten in einem Erstgespräch aus, wie und wobei ich dich unterstützen kann: Kontakt

Ausbruch Hamsterrad

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Wer schreibt hier eigentlich?

Ich bin Monika Neuwinger, Heilpraktikerin (Psychotherapie) und deine Expertin zu den Themen Selbstwertstärkung sowie Stressbewältigung und Veränderungsprozesse. 


Manche sagen auch liebevoll über mich "Erste-Hilfe-Leisterin" bei stressigen (Job-)Situationen und "ReAnimateurin" bei Rückfällen in alte Verhaltensmuster.


Mehr zu mir, meiner Praxis und meiner Arbeit findest du auf meiner "Über Mich"-Seite.

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