Dein Energiemanagement - weniger Hamsterrad, mehr (M-)ICH
Kennst du das Gefühl, dich im Hamsterrad oder Gedankenkarussel zu befinden? Im letzten Blog-Artikel habe ich erklärt, woher das kommen kann – und dir erste Tipps dazu gegeben.
In diesem Artikel geht es nun um deine Energie: dein Energielevel, wie du gut mit deinen Energien umgehen und damit haushalten kannst, um entspannt-produktiv zu sein und immer mehr in Richtung „Raus aus dem Hamsterrad“ hin zu „selbstbestimmten Leben“ zu gehen. Dabei geht es nicht darum, dass du immer mehr leisten sollst – sondern eine gesunde Balance zwischen An- und Entspannung zu bekommen:
Balance zwischen (Hoch-)Leistung und Entspannung
Diese Balance ist für uns und unser Wohlbefinden lebensnotwendig. Gerät sie in Schieflage, können Erschöpfung, Stress, Ängste, körperliche Beschwerden und anderes eintreten.
Dabei ist unser Körper eine kleine Wundermaschine – wir haben hier einen perfekten, körpereigenen Service im Einsatz: unser vegetatives Nervensystem, das seine Aufgaben sehr effektiv erfüllt. Zum Beispiel frühmorgens, wenn der Wecker klingelt – bist du noch müde und verschlafen, während der Körper bereits nach oben fährt und Signale empfängt, dass der Blutdruck steigt.
Das vegetative Nervensystem besteht aus zwei „Geschwistern“, die wie Tag und Nacht sind: dem Sympathikus (sympathisches Nervensystem) und dem Parasympathikus (parasympathisches Nervensystem) – die in unterschiedlicher Weise auf den Körper einwirken. Beide Systeme senden Informationen über die Nervenbahnen zu den einzelnen Organen, wo sie wirken sollen – und durch das Zusammenspiel beider Wirkmechanismen entsteht im Körper ein Ausgleich zwischen An- und Entspannung. Im Normalfall bekommst du davon übrigens gar nichts mit. Ich stelle sie dir einmal kurz vor:
Sympathikus: ein starker Motor, der dich antreibt und auf Touren bringt
Er bereitet deinen Körper auf körperliche und geistige Leistungen vor und sorgt dafür, dass
- Dein Herz schneller schlägt
- Deine Atemwege sich erweitern
- Deine Verdauungstätigkeit gemindert und vertagt wird auf die Zeit, wo du dich wieder ausruhen kannst
Stresshormone wie Cortisol, Adrenalin, Noradrenalin und weitere werden dafür freigesetzt – für deine Kreativität und Leistungsfähigkeit. Übrigens nicht nur für den Job, sondern auch für Sport und andere Aktivitäten.
Paraympathikus: in der Ruhe liegt die Kraft
Er steuert nach der Anspannung, dass deine Körperfunktionen wie Herzschlag, Atmung und Verdauung in die Entspannungsphase gehen können. Denn nach einer Anspannung sollte eine Regeneration erfolgen – damit du dich wieder gut erholen kannst. Und ja, durchaus auch auf der Couch bei einem guten Buch oder Berieselung durchs Fernsehprogramm. Diese
Balance zwischen den beiden Programmen
brauchst du, um im (Arbeits-)Alltag produktiv und leistungsfähig zu sein – und gleichzeitig leicht abschalten zu können. Damit Körper, Geist und Seele im Einklang sind und du dich rundum wohlfühlen kannst. Ohne diese Balance – oder wie ich auch gern sage: ohne ein gutes Energielevel – fehlt dir die Kraft, um deinen (Arbeits-)Alltag gut meistern zu können.
Dabei ist die Entspannung das, was bei den meisten Menschen zu kurz kommt – frei nach der Interpretation: Entspannung kann nur eine Belohnung sein, wenn ich etwas geleistet habe.
Eine andere Betrachtungsweise ist da nicht nur viel gesünder, sondern bringt dich auch viel weiter: Entspannung ist keine Belohnung. Entspannung ist die Voraussetzung dafür, dass du funktionieren kannst und leistungsfähig bleibst.
Ich vergleiche das übrigens auch gern mit einem Handy: wenn der Akku leer ist, bleibt der Bildschirm schwarz – und du musst das Handy erst lasen, um es wieder nutzen zu können.
Wie wäre es also, wenn du dir selbst die Erlaubnis gibst, Selbstfürsorge und Achtsamkeit, also DICH SELBST, an erste Stelle zu setzen?
Schauen wir uns die Basics dafür an:
Körperliche Basics: Essen, Trinken, Bewegung und Schlaf
Seien wir ehrlich… im hektischen Alltag werden diese Basics für körperliche und mentale Gesundheit gerne einmal vergessen – zumindest ein Teil davon. Irgendwann streikt dann der Körper, frei nach dem Zitat von Ulrich Schaffner:
"Geh Du vor", sagte die Seele zum Körper, "auf mich hört er nicht. Vielleicht hört er auf Dich." - "Ich werde krank werden, dann wird er Zeit für Dich haben", sagte der Körper zur Seele.
Häufig äussert sich das dann durch die „üblichen Verdächtigen“ wie Kopfschmerzen oder Migräne, Rückenschmerzen, Neurodermitis, Schuppenflechte, Reizdarm, Magenprobleme etc.
Es ist keine neue Erkenntnis, dass Essen und Trinken sprichwörtlich Leib und Seele zusammenhält. Ebenso, dass Schlaf genauso wichtig ist wie regelmäßige Bewegung.
Wenn du also gut für deinen Körper sorgst, legst du damit die Basis für dein gutes Energielevel und bist viel mehr in deiner Kraft. Wie klingt das für dich?
Natürlich ist nicht jeder Körper bzw. jeder Mensch gleich – oder jeder Tag identisch. Oder es gibt eine veränderte Lebenssituation. Versuche für dich herauszufinden, was dir guttut und was nicht. Falls du alleine nicht weiterkommst, kannst du dir auch einen Experten an die Seite holen. Wir machen das mit so vielen Dingen – nur uns selbst gönnen wir das häufig nicht und ich frage dich: warum eigentlich nicht?
Fragen, die du dir selbst stellen kannst, sind:
- Gibst du deinen Geist und deinem Körper das, was er braucht?
- Welche Bereiche (Ernährung, Bewegung, Schlaf) versorge ich schon gut?
- Gibt es in einem speziellen Bereich Handlungsbedarf?
- Wo könntest du anfangen, um in kleinen Schritten etwas zu verändern?
Entspannung und Bewegung
Geführte Entspannungen wie zum Beispiel eine Reise zu deinem persönlichen Kraftort oder Progressive Muskelentspannung findest du auf meinem YouTube-Kanal. Aktuell noch nicht viel, aber es ist schon etwas dabei.
Entspannung ist aber auch sanftes Bewegen mit moderaten und wirkungsvollen Übungen für Deinen Körper. Gut eignet sich dafür das Pilates-Training. Ich lege Dir hier gern das Pilates Training von Anna-Maria Breil ans Herz, welches sie mit Leidenschaft und Liebe jede Woche Online anbietet.
Generell sinnvoll ist ein ganzheitlicher Ansatz, indem du täglich etwas für deinen Körper, deinen Geist UND deine Seele tust. Manchmal reichen schon wenige Minuten am Tag…
Wie wäre es mit Morgen- oder Abendroutinen?
Das sind ganz einfache, kleine Impulse, mit denen du gut durch den Tag kommst bzw. einen Tag positiv abschließt. Starte doch mal den Tag mit einem kleinen Morgenritual:
Bevor du ins Bad gehst,
- stell dich bewusst hin und atme 3 x tief ein und wieder aus
- nimm‘ dir bewusst eine Mittagspause vor (Pausen sind wichtig!)
- überlege was du tun könntest, um wenigstens einmal am Tag kurz mehr „bei dir“ sein zu können
Abends hat sich das berühmt-berüchtigte Positiv-Tagebuch, auch Freudetagebuch genannt, bewährt. Dazu schreibe ich hier nichts, da ich dazu einen ausführlichen und sehr beliebten Artikel geschrieben habe.
Weiteres Basic: Gedanken und Fokus steuern
Konzentriere dich nicht auf deine to do’s oder was schiefgelaufen ist. Deine Gedanken beeinflussen automatisch deine Gefühle – die zu entsprechenden Handlungen führen. Führen deine Gedanken in eine negative Richtung, geht auch deine Aufmerksamkeit in eine negative Richtung. Das ist aber vermutlich nicht die Richtung, in die du eigentlich willst – mal abgesehen davon, dass sie dir ziemlich viel Kraft rauben kann.
Du fragst dich nun wahrscheinlich, wie du das anders steuern kannst? ‚Eigentlich‘ ganz einfach: indem du nicht nur funktionierst sondern dir Zeiten für dich nimmst, in denen du dich zurückziehst und reflektieren kannst. Und deine Gedanken auf das HIER und JETZT und nicht die Vergangenheit bzw. das, was kommen könnte, richtest. Eine regelmäßige Achtsamkeitspraxis kann hier ebenso hilfreich sein wie Atemübungen oder andere Techniken, bei denen du dich entspannen und deinen Fokus auf positive Dinge richten kannst. So werden sich deine Gedankengänge fast wie ganz allein verändern. Ähnlich wie Trampelpfade: gehst du auf einem Rasen immer den gleichen Weg, ist das Gras irgendwann dort plattgedrückt – während es sich regenerieren kann, wenn du einen anderen Weg einschlägst.
Wie könnte dein Stress-Notfallplan aussehen?
Berücksichtige bei deiner Planung wenn möglich deinen Biorhythmus: bist du zum Beispiel ein Morgenmensch, erledige morgens die herausfordernden Aufgaben und nachmittags die Routinearbeiten.
Verändere deine Routinen. So kannst du wieder Kleinigkeiten wahrnehmen und deinem Gehirn die Möglichkeit bieten, neue Wege zu gehen und zu wachsen
Nimm‘ wahr, wie du selbst mit dir redest – und versuche, ein wenig nachsichtig mit dir selbst zu sein.
Versuche, deine Entspannungsroutinen in deinen Alltag regelmäßig einzubauen – damit du nicht aus dem Gleichgewicht gerätst, wenn eine stressige Situation kommt. Nur was du regelmäßig übst, kann zur Routine werden. Lass‘ dich überraschen, wie gut das – auch mit wenig Zeit – funktionieren kann und nicht die negative Alltagsroutine gewohnheitsmäßig abläuft. Damit hast du Energiereserven frei.
Dein ultimativer Stress-Notfallplan:
Du hast sprichwörtlich „Land unter“, nichts geht mehr, du fühlst dich überrollt?
- Gedankenstopp: Sage innerlich ganz bewusst STOPP in stressigen Situationen oder wenn du in eine negative Gedankenspirale gerätst – so unterbrichst du diese Gedankenspirale.
- Bewege dich – es reicht auch aufstehen und ein Gang durchs Büro bzw. Zimmer, zum Beispiel ans Fenster. Du siehst - es muss nicht immer das "ganz große Rad" sein - auch so unterbrichst du die entstehende Gedankenspirale.
- Zähl bewusst bestimmte Gegenstände im Büro bzw. den Raum, indem du dich befindest.
- Kämpfe nicht gegen die Situation an, sondern akzeptiere sie – und reflektiere später, was der auslösende Faktor war. Damit du beim nächsten Mal früher in dein neues, positives Muster wechseln kannst.
- Übernimm Selbstverantwortung: niemand hat Macht über dich, deine Gedanken, deine Gefühle – das hast du. Du ganz allein. Und du kannst die Gedanken steuern.
- Atme tief durch und überlege: was ist jetzt der nächste, sinnvolle Schritt? Entscheide intuitiv, was jetzt das Wichtigste ist.
Raus‘ aus dem Hamsterrad – hin zu bewusstem und entspannterem Leben...
Das kann funktionieren, wenn du gut für deine Balance, ein ausgewogenes Energielevel sorgst. Denn ohne ein gutes Energielevel fehlt dir die Kraft, deinen (Arbeits-)Alltag zu meistern. Fang mit kleinen Schritten an – pro Tag 3-10 Minuten. Das bringt mehr, als einmal die Woche eine Stunde oder mehr.
Du selbst bist der wichtigste Mensch in deinem Leben –
erlaube dir, dementsprechend für dich da zu sein und nimm‘ dir Zeit für dich.
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