Mut zur Veränderung: Ein Schritt aus der Komfortzone
Heute geht es um ein Thema, das uns alle betrifft und doch oft schwerfällt: Den Ausstieg aus der Komfortzone. Die Komfortzone ist ein Ort, den wir alle kennen: es ist der Bereich, in dem wir uns wohl und sicher fühlen – ohne große Herausforderungen oder Unsicherheiten. Herrlich, oder? Doch manchmal ist es notwendig, einen mutigen Schritt zu wagen und sich neuen Herausforderungen zu stellen. In diesem Artikel möchte ich dich ermutigen, die Komfortzone zu verlassen – und am Ende verrate ich dir, wo ich meine Komfortzone zuletzt verlassen habe.
Doch erst einmal ein paar Infos:
Was ist die Komfortzone und warum bleiben wir so gern darin?
Die Komfortzone ist ein Ort, an dem wir uns sicher und geborgen fühlen. Hier kennen wir die täglichen Abläufe, die Menschen und die Umgebung. Veränderungen bedeuten Unsicherheit und Angst vor dem Unbekannten. Daher neigen viele von uns dazu, lieber in der vertrauten Zone zu verweilen, selbst wenn wir eigentlich unzufrieden sind oder spüren, dass es Zeit für eine Veränderung ist.
Die Angst vor dem Scheitern ist ein weiterer Grund, der uns in der Komfortzone festhält. Neue Herausforderungen bedeuten auch, dass wir Fehler machen könnten. Doch bereits ein altes Sprichwort besagt, dass man aus Fehlern klug wird – denn unser Gehirn lernt aus Fehlern.
Ich mag übrigens dieses Zitat von Dietrich Bonhoeffer zu dem Thema sehr gerne:
„Den größten Fehler, den man im Leben machen kann, ist, immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen.“
Wachstum erfolgt außerhalb der Komfortzone
Die Komfortzone ist sehr bequem und bietet uns Schutz. Aber sie hindert uns auch daran, unser volles Potenzial zu entfalten.
Ich weiß, dass der erste Schritt, die Komfortzone zu verlassen, die Überwindung der Angst vor dem Unbekannten oder dem Scheitern beinhaltet. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ich dieses Gefühl schon sehr oft in meinem Leben hatte. Jedes Mal, wenn ich mich auf neue Herausforderungen eingelassen habe, sei es beruflich oder persönlich, sei es gewollt oder getrieben durch äußere Einflüsse, habe ich gelernt, mich anzupassen und meine Fähigkeiten zu erweitern. Ich bin daraus in der Regel gestärkt hervorgegangen. Vielleicht kennst du das ja auch?
Ich möchte dir ein paar Vorteile aufzeigen, die mit dem Verlassen der Komfortzone einhergehen.
Vorteile, die Komfortzone zu verlassen
- Persönliches Wachstum: Der wohl offensichtlichste Vorteil, wenn wir die Komfortzone verlassen, ist das persönliche Wachstum, das daraus resultiert. Neue Herausforderungen erfordern, dass wir über uns hinauswachsen, uns selbst reflektieren und unsere Fähigkeiten erweitern.
- Selbstvertrauen stärken: Jeder Schritt außerhalb der Komfortzone, sei er auch noch so klein, stärkt unser Selbstvertrauen. Wir merken, dass wir mehr können, als wir dachten, und dass wir mit den Herausforderungen des Lebens umgehen können. Dieses gestärkte Selbstvertrauen wirkt sich nicht nur auf das jeweilige Vorhaben aus, sondern durchzieht auch andere Bereiche unseres Lebens.
- Erweiterung des Horizonts und neue Perspektiven entdecken: In der Komfortzone sehen wir oft nur einen begrenzten Ausschnitt der Welt. Das Verlassen dieses sicheren Ortes eröffnet uns die Möglichkeit, neue Perspektiven zu entdecken, andere Menschen kennenzulernen und unseren Horizont zu erweitern. Wir erhalten frische Einblicke, die uns helfen können, unsere Denkweise zu verändern und kreative Lösungen zu finden.
- Förderung der Kreativität: Neue Situationen erfordern oft kreative Lösungen. Indem wir die Komfortzone verlassen, werden wir gezwungen, über den Tellerrand hinauszuschauen und neue, andere Wege zu finden, mit den Herausforderungen umzugehen.
- Förderung von Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Die Welt um uns herum verändert sich ständig, und Flexibilität ist eine entscheidende Fähigkeit, um sich erfolgreich an neue Umstände anzupassen. Das Verlassen der Komfortzone zwingt uns, flexibel zu sein und uns an ungewohnte Situationen anzupassen. Dies fördert eine Anpassungsfähigkeit, die in einer sich schnell wandelnden Welt von unschätzbarem Wert ist.
- Entdeckung neuer Interessen: Oft entdecken wir unsere wahren Leidenschaften und Interessen erst dann, wenn wir uns auf unbekanntes Terrain begeben. Das Verlassen der Komfortzone eröffnet uns die Möglichkeit, Neues auszuprobieren und herauszufinden, was uns wirklich begeistert.
- Steigerung der Lebensfreude: Die Überwindung von Ängsten und das Meistern von Herausforderungen bringen eine tiefe Zufriedenheit und Lebensfreude mit sich. Es entsteht ein Gefühl der Erfüllung, das wir in der Komfortzone oft vermissen.
Wie kannst du die Komfortzone verlassen?
Das Verlassen der Komfortzone erfordert oft bewusste Anstrengungen und eine positive Einstellung – insbesondere, wenn du das vielleicht nicht so ganz freiwillig angehst, sondern weil es beruflich oder aus anderen Gründen erforderlich ist.
Hier sind einige Schritte, die dir helfen können, diesen Schritt zu wagen:
- Wo stehst du: Dieser erste Punkt ist wichtig, wenn du selbstmotiviert etwas verändern möchtest. Überlege, in welchen Bereichen deines Lebens du dich in der Komfortzone befindest. Das können berufliche, persönliche oder soziale Aspekte sein. Identifiziere die Aktivitäten oder Gewohnheiten, die dich einschränken könnten.
- Setze klare Ziele: Definiere klare und erreichbare Ziele, die dich aus deiner Komfortzone herausfordern. Diese Ziele können beruflicher, persönlicher oder sozialer Natur sein. Sie dürfen gerne herausfordernd, sollten aber realistisch sein. Zum Thema Ziele gibt es übrigens auch einen Blogartikel von mir - es geht darin zwar um Therapieziele, aber die Kriterien passen zu allen Zielen: LINK
- Schrittweise vorgehen: Der Ausstieg aus der Komfortzone muss nicht mit einem riesigen Sprung verbunden sein. Du kannst auch kleine Schritte unternehmen, um dich langsam an Veränderungen zu gewöhnen. Das ist wesentlich zielführender und trägt eher zu Erfolgserlebnissen bei. Beispiele dafür können sein: neue Aufgaben im Beruf übernehmen, neue Hobbys auszuprobieren oder neue soziale Kreise zu erkunden.
- Suche dir Unterstützung: du musst nicht alles alleine machen - suche die Unterstützung von Freunden, Familie oder Mentoren. Der Austausch mit anderen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, kann sehr motivierend und hilfreich sein. Vielleicht findest du auch Gleichgesinnte, die ähnliche Ziele haben, um euch gegenseitig zu motivieren.
- Ängste akzeptieren und überwinden: Akzeptiere, dass Ängste und Unsicherheiten Teil des Prozesses sind. Wichtig ist nicht, sie zu verdrängen, sondern sie anzunehmen und trotzdem den nächsten Schritt zu wagen. Die meisten Ängste entstehen aus dem Unbekannten. Je mehr du dich mit neuen Situationen auseinandersetzt, desto besser wirst du in der Lage sein, diese Ängste zu bewältigen. Häufig ist es dann gar nicht so schlimm, wie du es dir anfangs vorgestellt hast.
- Lerne aus Erfahrungen – auch aus Misserfolgen: Egal, ob du Erfolg oder Misserfolg erlebst, nimm jede Erfahrung als Chance, zu lernen und zu wachsen. Akzeptiere, dass Misserfolge und Rückschläge Teil des Prozesses sind. Fehler sind nicht das Ende, sondern der Anfang neuer Erkenntnisse.
- Regelmäßige Selbstreflexion: Nimm dir regelmäßig Zeit für Selbstreflexion. Überprüfe deine Fortschritte, identifiziere neue Bereiche, in denen du die Komfortzone verlassen kannst, und aktualisiere deine Ziele entsprechend. Und damit kommen wir direkt zum nächsten wichtigen Punkt:
- Feiere Erfolge: Belohne dich selbst für deine Erfolge, egal wie klein sie auch sein mögen. Dies stärkt deine Motivation und ermutigt dich, weiterhin außerhalb der Komfortzone zu agieren.
- Bleibe offen für Veränderungen: Die Komfortzone zu verlassen bedeutet, sich auf Veränderungen einzulassen. Sei offen für neue Ideen, Perspektiven und Erfahrungen. Manchmal können die besten Chancen auftauchen, wenn man bereit ist, sich auf Unbekanntes einzulassen.
Das Verlassen der Komfortzone ist kein einmaliger Schritt, sondern ein fortlaufender Prozess. Es erfordert Selbstreflexion, Engagement und die Bereitschaft, sich auf neue Erfahrungen einzulassen. Mit der Zeit wirst du feststellen, dass die Vorteile des Verlassens der Komfortzone deine Erwartungen übertreffen können.
Monika ganz persönlich: hier habe ich meine Komfortzone verlassen
Die Idee zu dem Blogartikel kam mir übrigens bei meiner letzten Herausforderung – da habe ich nämlich auch tiiiief durchgeatmet und meine Komfortzone verlassen.
Zum Hintergrund: Wir segeln regelmäßig auf dem Ijsselmeer in Holland. Für mich war das vor ein paar Jahren eine ganz neue Welt, in die ich mich hineingetastet habe. Ich wollte für die nächste Saison mehr Sicherheit für die Abläufe bekommen und das lernt man am besten bei einer Segelschule. Also habe ich für März einen Meilentörn gebucht. Das bedeutet pro Tag 9-12 Stunden draußen auf dem Wasser sein, viele Seemeilen zu sammeln, an- und ablegen, in Schleusen hinein- und hinausfahren, das Boot steuern und, und, und…
Das war für mich wirklich ein großer Schritt aus meiner Komfortzone hinaus:
- Die Überlegung, mit was für Menschen bin ich für 5 Tage auf engstem Raum zusammen? Schnell war klar, ich werde die einzige Frau an Bord sein – wie wird das im Umgang miteinander und mit der Akzeptanz?
- Wie wird es sein, 9-12 Stunden auf dem Wasser unterwegs zu sein? Wir segeln bisher eher kleine bis mittlere Tagestouren. Abgesehen davon, dass im März das Wetter ja noch sehr wechselhaft sowie kalt und regnerisch sein kann.
- Schaffe ich die Aufgaben, also an- und ablegen, was wenn ich es vergeige und ich einen Schaden am Schiff verursache?
- Wie ist das, auch im Dunkeln unterwegs zu sein oder auf der Nord- und Waddenzee?
- Und natürlich Fragen wie: Bin ich fit genug? Schaffe ich es überhaupt, die Segel hochzuziehen? Blamiere ich mich, wenn die anderen Teilnehmer viel weiter sind als ich?
Das Problem sitzt ja meist „zwischen den Ohren“ und den Gedanken, die man sich im Vorfeld macht: was wäre wenn… was könnte sein… usw. Du siehst – ich bin da keine Ausnahme.
Was soll ich sagen: es war alles halb so wild
Ich habe mich vom ersten Moment an wohl und sicher gefühlt sowohl mit dem Boot als auch den anderen Teilnehmern. Wir haben gemeinschaftlich eine Törnplanung gemacht und es war klar, dass jeder seinen Part hat. Wir haben uns bei den Touren stündlich am Steuer abgewechselt und derjenige war dann verantwortlich. Natürlich war auch unser Segellehrer zur Stelle, wenn es darauf ankam.
Es waren viele Eindrücke und Erfahrungen. Besonders großartig war die Anfahrt auf Amsterdam in der Dämmerung und die Fahrt durch Amsterdam im Dunkeln. Dann weiter auf die Nordsee bis nach Texel (by the way: ich werde zum Glück nicht so schnell seekrank, aber da hat es mich doch erwischt. Ich kann bestätigen, dass es stimmt – Ablenkung und Konzentration auf etwas erleichtern es und so stand ich etwas länger am Steuerrad). Texel außerhalb der Saison und Anfahrt bei Dunkelheit. Die ganzen Schleusen. Und noch viel, viel mehr. Leider haben wir keine Seehunde gesehen, aber alles in allem war es großartig und eine tolle Erfahrung.
Mein Fazit daraus: ich bin froh, dass ich mich daran gewagt habe – diese Erfahrung möchte ich nicht missen und die Tage haben mir sehr viel Selbstvertrauen gegeben.
Fazit
Insgesamt erfordert das Verlassen der Komfortzone Mut und Entschlossenheit. Doch die Belohnungen, die sich daraus ergeben können, sind es wert. Also, worauf wartest du? Wage den Schritt nach draußen und entdecke die unendlichen Möglichkeiten, die außerhalb deiner Komfortzone auf dich warten.
Ich hoffe, dieser Artikel inspiriert und ermutigt dich, deine eigene Komfortzone zu verlassen. Ich wünsche dir viel Erfolg auf deinem Weg zu neuen Abenteuern und persönlichem Wachstum!